Altphilologenregie, begossen mit antik-vaterländischer Tunke
Am frühen Nachmittag des 28. Mai 1928 fluchte Simon Rosenberger während des Spiels Deutschland. Während des Achtelfinale des Olympischen Fußballturniers im Amsterdamer Olympiastadion machten sich niederländische Fans in seiner Nähe über die ersten Worte der deutschen Hymne lustig machten – damals sang man noch die erste Strophe. So schreibt Erik Eggers in seiner Kurzbiografie zu Simon Rosenberger in der zweiten, überarbeiteten Auflage von Fußball in der Weimarer Republik (Kellinghusen 2018, S. 104-105). Patriotismus vor 1933 Ein Indiz, dass Simon Rosenberger national(er) orientiert war als Bensemann? Allein die Verteidigung der Hymne ist mich kein ausreichendes Indiz, denn es gibt dagegen mehrere Äußerungen von Simon Rosenberger, die vielmehr ein kosmopolitische Einstellung verdeutlichen. Eine sehr deutliche Äußerung gegen die vermehrt nationale Ausrichtung des DFB findet sich im Artikel „Bundesausschuss“, der im November 1921 im Kicker erschienen ist. Rosenberger kritisierte die Veranstaltung der „Körperzuchtwochen“, in denen „Kampfspiele“ mit „Kunst“ im altgriechischen Sinne verbunden werden sollen, die aber in national(istisch)er Sprache angepriesen werden. Bundesausschuss „Unsere Kampfspiele 1922 unter Altphilologenregie, begossen mit antik-vaterländischer Tunke. […] Das Wort ‚vaterländische‘ hat heute einen … Altphilologenregie, begossen mit antik-vaterländischer Tunke weiterlesen
Füge diese URL in deine WordPress-Website ein, um sie einzubetten
Füge diesen Code in deine Website ein, um ihn einzubinden