Alle Artikel in: womeninfootball

Rebecca Welchs historische Moment und Bibiana Steinhaus-Webbs prägender Einfluss

„Nun hat endlich auch England mit vielen anderen Ländern in Europa und der ganzen Welt mitgezogen. Und Bibiana Steinhaus-Webb spielt hierbei eine aktive Rolle: Die ehemalige Bundesligaschiedsrichterin wechselte nach ihrem Karriereende 2021 zur englischen Schiedsrichtervereinigung PGMOL (Professional Game Match Officials Limited) und wurde Leiterin der Women’s Select Group. Ihre Aufgabe ist es, talentierten Schiedsrichterinnen den Weg zu ebnen, sie zu fordern und zu fördern. Wie Rebecca Welch, die binnen zweieinhalb Jahren von der 4. Liga in die 1. Liga aufstieg.“ Ein neuer Artikel von mir für WebDE ist online und hier könnt ihr ihn lesen.

Petra-Tabarelli-Article-WissKomm

Sie schrieb Fußball-Geschichte – doch wie über sie berichtet wurde, erschreckt bis heute

Es war der 13. Oktober 1995, als erstmals eine Frau in der ersten Bundesliga der Männer auf den Rasen trat. Für Gertrud Gebhard war das nur einer von vielen „Sie schrieb Geschichte“-Meilensteinen ihrer Karriere. Als Bibiana Steinhaus-Webb vor sechs Jahren erstmals ein Spiel in der Bundesliga der Männer leitete, war sie zuvor ganze zehn Jahre Spielleiterin in der nächstniedrigeren Liga gewesen. Angeblich wollte man sie trotz guter Leistung nicht ins Oberhaus heben aus Sorge vor dem Trubel, der über sie hereinbrechen könnte. Nun, Fürsorge ist oft gut gemeint, aber nicht immer gut gemacht – insbesondere bei Frauen, die schon zuvor mehrere Male im Rampenlicht gestanden sind. Ein neuer Artikel von mir für WebDE ist online und hier könnt ihr ihn lesen.

Petra-Tabarelli-Article-WissKomm

Ein Kind bedeutet nicht das Karriereende

„Den Lebensunterhalt nur als Fußballspielerin im Hauptjob gestalten – das können nur die wenigstens, auch in der Bundesliga. Die meisten Spielerinnen nehmen ihren Jahresurlaub für Fußballturniere und trainieren und spielen in ihrer Freizeit; und einige sorgen auch für ihren Nachwuchs. […] Vorbilder zeigen: Es ist möglich Für immer mehr Frauen ist eine Geburt nicht mehr das Karriereende; das Blatt wendet sich. Langsam, aber stetig. Immer mehr Frauen im Fußball und generell im Leistungssport gehen diesen Weg, weil sie bei anderen sehen, dass es möglich ist. Aber kommen die Vereine, die Verbände, die Sponsoren hinterher? Das hängt oft von den Personen dahinter ab. Für Frauen wie Emma Hayes und Martina Voss-Tecklenburg ist es nur allzu verständlich, ihren Spielerinnen das zu bieten, was ihnen mitunter noch verwehrt blieb. Doch der Großteil der männlichen Funktionäre schläft offenbar noch einen realitätsverkennenden Dornröschenschlaf. Ein Missstand, den in den letzten ein, zwei Jahren immer mehr Frauen ansprechen. Sie gehen als gutes Beispiel voran: Vorbilder, die zeigen, dass es möglich ist, und die den Weg für viele ebnen. Für Melanie Leupolz war …

Die Farce um die TV-Rechte der WM 2023

„Laut einem Medienbericht boten ARD und ZDF für die Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen fünf Millionen Euro. Das sind gerade mal zwei Prozent von dem Betrag, den die beiden Sender für die vergangene Fußball-WM der Männer zu zahlen bereit waren. Weil auch weniger Menschen den Fußball der Frauen schauen? Nun, das ist wahr, aber die Einschaltquoten liegt nicht bei zwei Prozent gegenüber Männerfußball, sondern bei den vorherigen Weltmeisterschaften bei 50 Prozent.“ Meine neue FRÜF-Kolumne für WebDE ist online und hier könnt ihr sie lesen.

Braucht es „Equal Leistung“ vor „Equal Pay“?

„Wenn im Fußball alle, wirklich alle gleich gefördert werden würden, dann können wir den Vergleich mit „Equal Leistung“ ansetzen. Aber eine gleiche Bezahlung ist nicht die Konsequenz von gleicher Leistung, sondern vielmehr ein Parameter der gleichen Förderung für alle.“ Meine neue FRÜF-Kolumne für WebDE ist online und hier könnt ihr sie lesen.

Der doppelte British Ladies‘ Football Club

Es ist weithin bekannt: Der British Ladies‘ Football Club wurde in den 1890er Jahren von Nettie Honeyball gegründet. Weniger bekannt ist aber, dass er zeitweise doppelt existierte. Aber eins nach dem anderen … In der ländlichen Form des Fußballs, die es z.B. im Shrovetide Football heute noch gibt, spielten natürlich auch Frauen. Englischer und schottischer Frauenfußball in den 1880er und frühen 1890er Jahren Eines der ersten Frauenfußballspiele (im modernen Verständnis) fand 1881 in Schottland statt. Helen Matthews, die wir gleich wieder treffen werden, gründete in jenem Jahr eine Fußballmannschaft unter ihrem Pseudonym. Am 7. Mai 1881 fand in der Easter Road in Edinburgh ein inoffizielles Frauenfußball-Länderspiel statt, das von 400 bis über 1000 Zuschauern besucht wurde. Je nach Quelle variieren die angegebenen Zahlen beträchtlich. Eine englische Mannschaft (aus London) spielte gegen „Graham XI“ als schottische Mannschaft (aus Glasgow). Laut einem Zeitungsbericht in Schottlands bekanntester Tageszeitung, dem Glasgow Herald, waren die Spieler etwa 18 bis 24 Jahre alt und zeigten, dass sie Fußball spielen konnten, so das wohlwollende Urteil der Journalisten. A rather novel football match …

Frauenfußball in Deutschland vor über 50 Jahren

Frauenfußball wurde in Deutschland vor 50 Jahren vom DFB erstmals zugelassen. Das feiert der Verband im Jahr 2020. Dabei existierte auch in Deutschland vor 1970 schon Frauenfußball. Das zeigt sich schon allein daran, dass der DFB 1955 Frauen verbat, Fußball zu spielen. Warum hätte er etwas verbieten sollen, was es damals praktisch nicht gab? Provokativ formuliert: Der DFB sollte nicht „50 Jahre Frauenfußball“ feiern, sondern „vor 50 Jahren waren wir offen genug, um Frauenfußball zuzulassen“. Aber … Auch das ist nicht wahr. Skepsis, Hänseleien und Aversionen waren ab dem 31. Oktober 1970 nicht plötzlich Geschichte. Der DFB hatte vor 50 Jahren das Verbot aufgehoben, weil er um seinen Einfluss fürchtete. Denn das Verbot von 1955 bedeutete keineswegs, dass in diesen 15 Jahren keine Frauen Fußball spielten. Ganz im Gegenteil. Frauenfußball in Deutschland 1970 Ende der 1960er Jahre wuchs der Druck auf den DFB immer mehr. Da sich in diesem Bereich getrennte Verbände und Strukturen entwickelt hatten, war der DFB gezwungen, umzuziehen, wenn er die Sache nicht endgültig aufgeben wollte. Man stelle sich vor: Der Stausee …