Auf dem jüdischen Friedhof in Köln-Bocklemünd herrscht eine aufgeregte, traurige Stimmung. Viele Menschen umringen ein frisches Grab und ein Mann hält in deutlich kölnischem Akzent eine Rede. Die Begräbnisrede Der Mann mit den ausgeprägten Wangenknochen, der fliehenden, hohen Sturm und den Knopfaugen wohnte nur 7,5 Kilometer von dem Friedhof entfernt: In der Clever Straße 13 im Agnesviertel, Neustadt, in der Nähe des Rheins. Was Peco Bauwens am Grab von Simon Rosenberger sagte, ist nicht überliefert. Wohl waren es lobende Worte über seine Hingabe und seine Freude für das Fußballspiel in Deutschland, das erst am Ende seines Lebens populär wurde. Vielleicht sprach er über Rosenbergers Engagement für die Anpassung der deutschen an die internationalen Fußballregeln und seine seltene Gabe, die Regeln unterhaltsam und verständnisfördernd vorzutragen. Oder seinen Einsatz für das Schiedsrichterwesen: Einheitliche Regelauslegung, einheitliche Ausbildung, das Buch „Der Schiedsrichter“, der Bundesschiedsrichterausschuss mit seinem Mantelgesetz, die DFB-Schiedsrichter-Zeitung, … die Liste der möglichen Themen ist lang. Das Einzige, was wir durch einen Zeitungsartikel gesichert wissen: Er sprach als Vertreter des DFB sowie zahlreiche lokale Schiedsrichtervereinigungen und Verbände, die nicht …