Autor: Petra Tabarelli

Fußballregeln 2022/2023 und ihre historische Entwicklung

Das IFAB hat die vermutlichen Regeländerungen der Fußballregeln 2022/2023 bekanntgegeben, die aber noch von dem General Assembly bestätigt werden müssen. Deren ursprünglich für Anfang März geplante Treffen wurde wegen dem Krieg in der Ukraine auf unbestimmte Zeit verschoben. Veröffentlicht wurden nun die Änderungsvorschläge des ABM (ein Treffen mit allen Secretaries der fünf Verbände). Diese werden höchstwahrscheinlich auch die nötige Mehrheit erhalten. Stichtag für die Fußballregeln 2022/2023 ist der 1. Juli 2022, aber zuvor schon laufende Wettbewerbe werden noch nach den Regeln 2021/22 weitergespielt. Die Agenda der AGM für die Fußballregeln 2022/2023 Die Änderungen betrafen die dauerhafte Erhöhung der Auswechslungen auf 5 pro Team in der regulären Spielzeit und ein paar Klarstellungen zu den Regeln 8, 10, 12 und 14. Eine Übersicht samt einer Erwähnung und Verlinkung findet ihr auch von Chaled Nahar auf Sportschau.de – danke, lieber Chaled! In der Agenda für die AGM soll auch über eine Änderung der Abseitsregel diskutiert und erste Erkenntnisse der laufenden Experimente mit der halb-automatisierten Abseitserkennung (SAOT) und des Concussion protocol präsentiert werden. Ebenso auch eine kostengünstigere Version des …

Laws of the Game 2022/23 and their historical development

The IFAB has announced the presumed changes in the Laws of the Game 2022/23, which still have to be confirmed by the General Assembly. Their meeting, originally scheduled for the beginning of March, was postponed indefinitely due to the war in Ukraine. The proposed amendments of the ABM (a meeting with all secretaries of the five associations) have now been published. These will most likely also receive the necessary majority. The deadline for the Laws of the Game 2022/23 is 1 July 2022. At the general assembly, rule changes are discussed and proposals submitted are decided by a three-quarters majority. The decision-makers are one representative from each of the four British football associations (England, Northern Ireland, Scotland, Wales) and four from FIFA (who must vote en bloc). The chairmanship rotates among the five associations annually, and normally the location rotates with it. In 2022, the AGM was held in Doha under the chairmanship of FIFA. The AGM agenda for the Laws of the Game 2022/23 The changes concerned the permanent increase of substitutions to 5 …

Concussions: Wie entstand das Kopfballspiel?

Das Kopfballspiel etablierte sich in England erst in den 1870er Jahren. Ob es am Verbot des Fair Catch im Fußball (association football/soccer) lag, ist nicht belegt. Aber es würde zeitlich passen. Korrelation? Kausalität? Lässt sich bislang nicht belegen. Der Fair Catch Was ist der Fair Catch? Manche von euch kennen ihn aus anderen Football-Spielarten wie American Football. Das ist auch der Grund, weshalb er bis 1871 Teil der Fußballregeln war, den die Spielvarianten hat einen gemeinsamen Ursprung: Football. An der Privatschule in Rugby war das running game beliebt (mit Tragen des Balles). Die Eton College spielte bewusst (fast) ohne Handspiel, d.h. Ein unbewusstes, unabsichtliches Handspiel war nicht verboten und ebenso das direkte Fangen eines Balles aus der Luft – dem Fair Catch. Ihr ahnt es, die Schulen in Rugby und Eton standen vor 200 Jahren im Clinch. Im Zuge der Trennung der Football-Spielarten kam es zum Verbot des Fair Catches – in allen großen englischen Regionalverbänden gleichzeitig. Das Kopfballspiel etabliert sich Spielberichte zeigen, dass in den 1870er Jahren die Kopfbälle zunahmen. Erst jetzt wurde aus …

Nachrufe auf Simon Rosenberger

Es war wenige Tage vor Weihnachten 2017, als ich in der Bibliothek der Sporthochschule Köln auf Simon Rosenberger stieß. Es war der Nachruf von Carl Koppehel in der Deutschen Schiedsrichter-Zeitung. Ausgerechnet Koppehel, denke ich jetzt. Welche Ironie. Es war das erste Mal, dass ich über Simon Rosenberger las und das letzte Mal, dass Koppehel Rosenbergers Name veröffentlichte.

Zukunftsvisionen 1925: Fußball im Jahr 2000

Fußball im Jahr 2000, das ist mittlerweile Vergangenheit. 1925 war es noch Zukunftsvision und daher klingt der Artikel „What to expect in the year 2000“, der am 1. Mai 1925 im Mansfield Reporter erschien, spannend. Wie war denn nun die Zukunftsvision? Wie stellte man es sich das Fußballspiel zur folgenden Jahrtausendwende vor? Doch auf den ersten Blick wird man enttäuscht. Das verrät auch schon der Beginn des Titels: „Football Special. Exclusive Interview with a Martian“. Doch zwischen den Zeilen lässt sich viel über die Ideen und Wünsche des Verfassers, Sportjournalist L. V. Manning, herauslesen. Worum geht es? Der Artikel ist in Prosa verfasst und erinnert in seinem Beginn eher an Kafka: „Wie er in das Zimmer kam, kann ich nicht erklären. Ich weiß nur, dass er dort war, sich an meinem Tabak bediente und meinen Whisky und mein Soda wie ein normaler Sterblicher genoss. ‚Das wird eine tolle Geschichte‘, sagte er, ‚aber ich glaube nicht, dass man mir glauben wird, wenn ich zurückkomme.‘.“ Es stellt sich heraus, dass L. V. Manning einen Sportjournalisten vom Mars vor …

Die Eltern: Eva und Max Rosenberger

Eva Emma Rosenberger, geborene Heymann wurde am 22. Juni 1860 in Trzęsina im südlichen Polen, damals Preußen, geboren. Max Rosenberger wurde am 8. April 1859 in Hultschin (Kreis Oppeln, Oberschlesien) geboren. Am 15. September 1881 heirateten beide in Stuttgart und zogen am 18. Januar 1882 nach München. Da war Eva Rosenberger schon mit ihrem ersten von sechs Kindern schwanger, die sie in zehn Jahren gebar: Dorothea (*16.11.1882), Anna Selma (*01.02.1884), Simon (*02.02.1885), Rosa Elvira (*11.01.1887), Else (*11.08.1888) und Hedwig (*26.01.1892). Wohnorte Die Familie zog bis 1907 häufiger innerhalb der Münchener Altstadt und Maxvorstadt um. Nicht immer ist überliefert, wann genau: bis 1892: Hackenstraße 1a 1892-(1893/1898): Sendlinger Straße 12 (2. OG) (1893/1898)-1905: Thal 30 (2. OG) 1905-1907: Fraunhoferstraße 4 (3. OG) Ab dem 17. Juli 1907 wohnten sich dann in der Türkenstraße 26 im 3. OG, gegenüber der damaligen Kaserne, heute Pinakothek. Max Rosenbergers Berufe Vater Max Rosenberger war zu Simons Geburt Kaufmann von Beruf und besaß ein Konfektionsgeschäft für Herren und Jungen. Zunächst in der Sendlinger Straße 16, dann im Färbergraben 12 (2. OG) und schlißlich …

Peco Bauwens – ein Opportunist am Grabe Rosenbergers

Auf dem jüdischen Friedhof in Köln-Bocklemünd herrscht eine aufgeregte, traurige Stimmung. Viele Menschen umringen ein frisches Grab und ein Mann hält in deutlich kölnischem Akzent eine Rede. Die Begräbnisrede Der Mann mit den ausgeprägten Wangenknochen, der fliehenden, hohen Sturm und den Knopfaugen wohnte nur 7,5 Kilometer von dem Friedhof entfernt: In der Clever Straße 13 im Agnesviertel, Neustadt, in der Nähe des Rheins. Was Peco Bauwens am Grab von Simon Rosenberger sagte, ist nicht überliefert. Wohl waren es lobende Worte über seine Hingabe und seine Freude für das Fußballspiel in Deutschland, das erst am Ende seines Lebens populär wurde. Vielleicht sprach er über Rosenbergers Engagement für die Anpassung der deutschen an die internationalen Fußballregeln und seine seltene Gabe, die Regeln unterhaltsam und verständnisfördernd vorzutragen. Oder seinen Einsatz für das Schiedsrichterwesen: Einheitliche Regelauslegung, einheitliche Ausbildung, das Buch „Der Schiedsrichter“, der Bundesschiedsrichterausschuss mit seinem Mantelgesetz, die DFB-Schiedsrichter-Zeitung, … die Liste der möglichen Themen ist lang. Das Einzige, was wir durch einen Zeitungsartikel gesichert wissen: Er sprach als Vertreter des DFB sowie zahlreiche lokale Schiedsrichtervereinigungen und Verbände, die nicht …

Simon Rosenberger, Walther Bensemann und der MTV München von 1879

Zum Jahresbeginn 1921 war Konstanz stark bewölkt, doch ein Leserbrief ließ die Miene von Walther Bensemann schmunzeln. Der Herausgeber der vor wenigen Monaten gegründeten Fußballzeitschrift „Der Kicker“ hält einen Brief vom Vorsitzenden des MTV München von 1879 in der Hand, den er in der zweiten Ausgabe des Kickers auch abdrucken ließ. „Kollege‘ Freund, Präsident der F.A. des rührigen M.T.V. München hat das Wort: ’Sehr geehrter Herr Bensemann! Zunächst erlaube ich mir, Ihnen meine besten Wünsche zum Jahreswechsel zu entbieten. Möge das Jahr 1921 für Sie und Ihren ‚Kicker‘ ein glückliches und erfolgreiches werden. In materieller Form gebe ich meinen Glückwünschen Ausdruck, indem ich gleichzeitig eine kleine Sammlung von Abonnements auf Ihr Postscheckkonto überweise. Für die Veröffentlichung meiner Mannschaft in einer Ihrer letzten Nummern sage ich Ihnen meinen herzlichen Dank. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Meine Mannschaft gedenkt nach Abschluss der Ligaspiele, die vor dem Kriege bestandenen internationalen Beziehungen wieder aufzunehmen und so haben wir uns mit F.C. Internazionale Mailand, mit Turin, F.C. Winterthur, Old Boys Basel und einem holländischen Verein in Verbindung gesetzt. Ostern und …

Ohne Spesen nix gewesen?

Es gab über Schiedsrichterspesen Ende der 1920er Jahre eine Diskussion, da sie die Auslagen für ihr Ehrenamt bezahlt haben möchten. Das wurde ermöglicht, doch gab es keine einheitliche Regelung in den einzelnen Landesverbänden – bewusst, „da in den einzelnen Kreisen des Verbandsgebietes ganz verschiedenartige Verhältnisse herrschen“[fn]Vgl. NN: Zur Frage Schiedsrichterspesen. S. 6.[/fn]. Die Spesen schwankten zwischen 2 Mark und 12 Mark. In Berlin grundsätzlich wurde die Eisenbahnfahrt 3. Klasse anerkannt Tagesspesensatz betrug 7,50 Mark, wurde aber nur anerkannt, wenn die Fahrt mehr als 100 km umfasste 5,00 Mark Spesen, wenn kein Schnellzug benutzt wurde 3,00 Mark Spesen für einen halben Tag Alle Fahrt- und Aufenthaltsspesen zahlte der Verband Im Westdeutschen Verband Beitragsfreiheit im Verein Ausweis, der Inhaber legitimierte und gewisse Vergünstigungen schuf, z. B. für freien Besuch eines Verbandsspiels, sofern man in dem gleichen Monat schon als Schiedsrichter im Einsatz war Eisenbahnfahrt in 3. Klasse, wobei Sonntagskarten zu lösen waren, soweit solche ausgegeben wurden erhielten die tatsächlichen Ausgaben; Höchstsatz 6,00 Mark bei notwendiger Übernachtung zusätzlich 5,00 Mark (gegen Vorlage der Originalrechnung) Bei Spielen am Ort …

Jenaer Regeln

Ein Regelabend 1929

Schiedsrichter-Regelabende werden nicht gut besucht. Meistens sind es nur die, die erst vor kurzem ihre erste Prüfung abgelegt haben, so das Resümee in einem Artikel von 1929 in der Deutschen Schiedsrichter-Zeitung. Dabei sind sie doch so wichtig! Empfohlener Inhalt der Regelabende Ursprung des Fußballs, den man damals in Frankreich, Italien und England sah Die wichtigsten Regeländerungen „1862 Trennung Rugby und „Assoziation“ [tatsächlich war das viele Jahre später] Rugby heute vornehmlich Amerika und Frankreich, Deutschland nur schwach Mit Regeländerungen hält Taktikänderung Schritt. Erste Spielart 2 Torwächter[!], 8 Stürmer, 1 Verbinder, später 1 Torwart, 2 Läufer, 2 Verteidiger, 6 Stürmer. Siehe heutige Umstellung wegen veränderter Abseitsregel, Bestrebungen W-Form in M-Form zu ändern 1863 Gründung englischen Verband 1880 Recht auf Hinausstellung geschaffen 1882 International Board (höchste Regelkommission) gegründet. 1884 Einführung von Linienrichtern und Schiedsrichterball 1888 Gewicht des Balles wird festgelegt 1890 Elfmeter erfunden [tatsächlich war es 1891] 1891 Tornetze auf geschlossenen Plätzen; für Elfmeter wird Spielzeit verlängert Erste Entwicklung der Regeln abgeschlossen Jetzt Vierteljahrhundert Ruhe 1918 Erster Antrag auf Aenderung der Abseitsregel 1920 Bei Einwurf kein Abseits 1923 …

„Solche Youssof Mohameds“

Simon Rosenberger war wie Walther Bensemann kosmopolitisch, wenngleich ihm für eine Äußerung gegen den ägyptischen Schiedsrichter Youssof Mohameds Rassismus vorgeworfen werden kann. Sechs Tage nach dem 3:0-Sieg gegen die Schweiz spielte Deutschland im Viertelfinale gegen Uruguay, ebenfalls im Amsterdamer Olympiastadion. Nach Protest des DFB wurde Schiedsrichter Johannes Mutters durch Youssouf Mohamed ersetzt. Mutters und der deutsche Spieler Hans Kalb hatten schon vorher Unstimmigkeiten und der DFB befürchtete kein faires Umgehen mit ihm. Dass Kalb beim folgenden 4:1 Uruguays dennoch am Platz gestellt wurde, lädt mich zum Schmunzeln ein. Auch Rosenberger und Kalb waren schon mal aneineinandergeraten, allerdings nur in Schriftform. Simon Rosenberger war Redakteur des Westdeutschen Sport und zeigte sich nach einem Spiel zwischen Nürnberg und Fürth beschämt. Den Grund kenne ich nicht, weil mir der Artikel unbekannt ist. Doch Hans Kalb. Spieler des 1. FCN, echauffiert sich über ihn. So sehr, dass er an Walther Bensemann bzw. den Kicker einen Leserbrief schrieb, der abgedruckt wurde und Kalbs Abneigung gegen Rosenberger zeigte. Ich vermute, dass Rosenberger seinen messerscharfen Zynismus verwendet hatte, der voll ins Schwarze …

Jenaer Regeln

Das „Mantelgesetz“: Gemeinsame Grundlagen für das Schiedsrichterwesen

Das „Mantelgesetz für die Schiedsrichterorganisation des DFB“ schuf gemeinsame Grundlagen für die Organisation des Schiedsrichterwesens in den Landesverbänden. Darauf kann dann jeder Verband nach eigenen Bedürfnissen aufbauen. Schwierige Entstehungszeit Das Gesetz sollte bereits 1925 Geltung erhalten, doch die Ratifizierung wurde zunächst von manchen Landesverbänden blockiert, dann doch angenommen (1926). Dennoch blieb die Ablehnung von manchen Landesverbänden bestehen. 1926 befürchtete der Verfasser des Gesetzes, Simon Rosenberger, die Ratifizierung sei „mehr als zweifelhaft, weil manche Verbände prinzipiell gegen jeden Ausbau des Schiedsrichterwesens sind und andere die Hauptgrundsätze dieses Mantelgesetzes schon wieder verlassen haben“ (Simon Rosenberger: Organisationsfragen. In: DFB-Schiedsrichter-Zeitung 17/1926 (09.09.1926). S. 129-131:, hier S. 129.) Ende September 1926 fand in Berlin eine vierstündige Sitzung statt, die von DFB-Bundesspielausschusses und DFB-Bundesschiedsrichterausschusses angeberaumt wurde. Eingeladen waren alle Landesverbände mit einem Vertreter teilzunehmen, um wichtige Schiedsrichterfragen zu erörtern. Doch nicht alle Landesverbände nahmen teil: Pfosch (Mannheim für Süddeutschland), Gerstenberg (Hamburg für Norddeutschland), Tag (Dresden für Mitteldeutschland) und Stenzel (Berlin). Danach sah es danach aus, dass das Mantelgesetz beim nächsten Bundestag angenommen wurde, doch es wurde überhaupt nicht thematisiert. Wurde wirklich vergessen, es …

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Rosenberger über Profifußball

Das Thema Profifußball wurde in den 1920er Jahren heiß diskutiert. Der DFB hielt am Amateurspielerparagraph fest: Spieler dürfen für das Fußballspielen nicht bezahlt werden. Dabei waren Zahlungen unter der Hand bereits vor dem 1. Weltkrieg gang und gebe gewesen: Ein einfacher Bürojob, eine schöne Wohnung,… es gab vielfältige Möglichkeiten. 1920 wurde ein erster Versuch der Brüder Eidinger gestartet, der allerdings alles andere als erfolgreich verlief. (Mehr zu den Hintergründen in meinem Artikel „Die European Super League: Geschichte wiederholt sich nicht, sie reimt sich„.) Rosenberger: Kein Verbot, um Oberhand zu behalten Simon Rosenberger war kein Verfechter des Profifußballs, aber er war Realist und erkannte, dass die Entwicklung nicht aufzuhalten sein. Er war gegen ein strenges Verbot und empfahl in zahlreichen Artikeln gebetsmühlenartig, Profifußball zu erlauben und damit auch zu lenken. Irgendwann mache ich mir mal die Mühe, alle Ausgaben des Kickers und der DFB-Schiedsrichter-Zeitung bis zu Rosenbergers Tod nach Artikeln zu durchforsten, in denen er Profifußball thematisierte. Bis dahin als Auswahl zwei seiner Meinungsartikel. Reinliche Scheidung?  „Man muss sich mit Berufsspielertum befassen, denn es ist die …

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2x 10 Gebote für Schiedsrichter

Zehn Gebote für Schiedsrichter, diesmal von J. T. Howcraft, „Englands populärster Schiedsrichter“ Entsprach dem allgemeinen Konsens des internationalen Schiedsrichterwesens. „Anrempeleien der Zuschauer entziehe dich!“ „Präpariere dich körperlich und sei mäßig!“ „Habe keine Furcht vor Fehlern!“ „Scheue dich nicht, sie einzugestehen!“ „Pfeife nach Bedarf, doch nie zu viel!“ „Stelle in Gewissenhaftigkeit die höchsten Ansprüche an dich selbst!“ „Verwarne lieber zu früh als zu spät!“ „Du sollst keine Platzbesitzer kennen!“ „Achte die Spieler, auf daß du geachtet werdest!“ „Hab‘ eine Elefantenhaut!“ Weitere zehn Gebote für Schiedsrichter aus einer ungenannten englischen Zeitung, abgedruckt in der Deutschen Schiedsrichter-Zeitung von Koppehel Mit einer recht national-imperialistischen Sicht, die eher Koppehels Verständnis‘ entsprach. „Achte das Spiel und seine Regeln. Lies die Regeln und vertiefe dich darin.“ „Es ist nur ein Gesetz – nach dem sprich Recht. Es gibt nur ein Spiel – leite es. Es gibt aber eine Menge – beachte sie nicht. (Beamte sind eine besondere Rasse: sie sollten über Groll und Vorurteil erhaben sein. Sie gehören zur Menge.)“ „Gedenke, daß du Oberster der Kunst, daß dein Wort Gesetz ist und …

Der Beginn der Schiedsrichtervereinigungen

In England gab es sie ab 1893, in Deutschland ein paar Jahre später: Schiedsrichtervereinigungen. Simon Rosenberger war Gründungsmitglied der Münchener Schiedsrichtervereinigung, die im Februar 1901, kurz nach seinem 16. Geburtstag, erstmals zusammenkam. Damit war sie eine der ersten, wenn nicht die allererste solche Vereinigung in Deutschland. Später war er auch aktiv an der Gründung der Bayerischen Schiedsrichtervereinigung (1918), der Schiedsrichtervereinigung des Süddeutschen Fußballverbandes (1924) sowie des Bundesschiedsrichterausschusses (1924) beteiligt – und jeweils auch direkt im Vorstand engagiert. Boom nach 1920 Durch den Fußballboom nach dem ersten Weltkrieg wurden vermehrt Schiedsrichter benötigt, die jedoch nicht immer für dieses Amt geeignet waren. Es gab Schiedsrichter, die allzu autoritär war und andere, die sich durch die raue Stimmung auf und seitlich den Platz irritieren ließen. Schiedsrichterinnen sind für Deutschland vor den 1950er Jahren keine bekannt. Die wenigsten waren freiwillig Schiedsrichter geworden, sondern übernahmen aus Gefälligkeit oder anderen Gründen das Amt oder mussten pfeifen, weil sie vom Verein oder Verband bestimmt wurden. Entsprechend schlecht besucht waren die Regelabende und entsprechen häufig (60%) blieben Schiedsrichter nicht lange dabei. Das führte damals wie heute …

Jenaer Regeln

Altphilologenregie, begossen mit antik-vaterländischer Tunke

Am frühen Nachmittag des 28. Mai 1928 fluchte Simon Rosenberger während des Spiels Deutschland. Während des Achtelfinale des Olympischen Fußballturniers im Amsterdamer Olympiastadion machten sich niederländische Fans in seiner Nähe über die ersten Worte der deutschen Hymne lustig machten – damals sang man noch die erste Strophe. So schreibt Erik Eggers in seiner Kurzbiografie zu Simon Rosenberger in der zweiten, überarbeiteten Auflage von Fußball in der Weimarer Republik (Kellinghusen 2018, S. 104-105). Patriotismus vor 1933 Ein Indiz, dass Simon Rosenberger national(er) orientiert war als Bensemann? Allein die Verteidigung der Hymne ist mich kein ausreichendes Indiz, denn es gibt dagegen mehrere Äußerungen von Simon Rosenberger, die vielmehr ein kosmopolitische Einstellung verdeutlichen. Eine sehr deutliche Äußerung gegen die vermehrt nationale Ausrichtung des DFB findet sich im Artikel „Bundesausschuss“, der im November 1921 im Kicker erschienen ist. Rosenberger kritisierte die Veranstaltung der „Körperzuchtwochen“, in denen „Kampfspiele“ mit „Kunst“ im altgriechischen Sinne verbunden werden sollen, die aber in national(istisch)er Sprache angepriesen werden. Bundesausschuss „Unsere Kampfspiele 1922 unter Altphilologenregie, begossen mit antik-vaterländischer Tunke. […] Das Wort ‚vaterländische‘ hat heute einen …

Jenaer Regeln

Der Schwabenstreich

Ich stelle mir immer vor, dass Simon Rosenberger an diesem Tag an seinem Schreibtisch in der Kickerredaktion sah und einen Anruf oder ein Telegramm erhielt. Er riss kurz die Augen auf, vielleicht auch den Mund, und verfiel dann in ein kopfschüttelndes Lachen. Die Emotionen, die er dabei spürte, packte er in einen sehr zynischen Artikel gegen die Stadt Stuttgart, der am 10. April 1922 im Kicker erschien. (CW: Physische Gewalt als Metaphorik.) Was war vorgefallen? An einem evangelischen Feiertag sollte ein Fußballspiel zwischen einem Auswahlteam des Kreises Württemberg gegen eine Auswahl des Nordmainkreises in Stuttgart stattfinden. Die Veranstaltung wurde wochenlang beworben und nur einen Tag vor dem Spiel seitens der Stadtverwaltung Stuttgart verboten. Das Spiel wurde aber trotzdem durchgeführt – sei es aus Trotz, um nicht auf den Unkosten sitzen zu bleiben oder aus Unkenntnis. Das ist mir nicht bekannt. Lest den Artikel. Viel Spaß beim Schmunzeln. Ein Schwabenstreich Wer lacht da? Bitte, das ist kein Aprilscherz! Das ‚Urteil‘ trägt den[!] Datum des 4. und nicht das des 1. April! Das ‚corpus delicti‘ war das …

Elfmeter! Wie der Strafstoß in die Regeln kam

Elfmeter bzw. Strafstöße sind geliebt und gehasst. Die Idee, eine Challenge, ein Duell aufs Spielfeld zu bringen kam ein Nordire 1890. William McCrum war ein lausiger Torhüter. Nur selten hielt er Schüsse, die auf das Tor seines Clubs kamen, dem nordirischen Milford FC. Er hielt auch mehr an Glücksspielen als an der familiäre Firma (Leinenherstellung). Obwohl er auch ein lausiger Glücksspieler war. Elfmeter: Mann gegen Mann Er gilt aber auch als Erfinder für den Elfmeter. Der Strafstoß, so sein richtiger, regeltechnischer Name kam ihm angeblich 1890 in den Sinn. Es tat dem Milforder Torhüter leid, zu sehen, wie eine klare Torchance durch ein Foul genommen wurde (die Notbremse, DOGSO in internationaler Regelsprech). Und so kam McCrum auf die Idee einer Challenge, wie bei einem Duell: Mann gegen Mann, wobei der gefoulte einen Vorteil erhielt. Der 2. Juni 1890 in London Seine Idee gab er dem lokalen Verband (Mid Ulster Football Association) weiter und diese wiederum der IFA (Irish Football Association). Und diese reichte den Regeländerungsvorschlag schließlich beim International Football Association Board, das 1886 als gesamtbritischer …

Unentschieden? Wie man das siegende Team bestimmt(e)

Ein Spiel endet nach Ende der Spielzeit und Nachspielzeit unentschieden. Und jetzt? Verlängerung um weitere 30 Minuten und ggfs. anschließende „Kicks from penalty mark“ (KFPM) – das Elfmeterschießen in Deutschland – sind heute die gebräuchlichsten Varianten. Aber es gab noch weitere Varianten, die ich hier vorstelle: Münzwurf Der Münzwurf war lange Zeit die gängige Methode, um das siegende Team zu ermitteln, wenn ein Entscheidungsspiel unentschieden ausging. Er war in zahlreichen Regeln der englischen public schools aufgeführt, sowie von Anfang an in den FA-Regeln (Ausnahme: 1866/67) als auch in den Sheffield FA Rules von 1871 und in den Laws of the Game des IFAB von 1886 bis 1970. Seit 1898 wurde der Münzwurf nur noch bei letzterem verwendet, wenn das Spiel nach der Verlängerung unentschieden war.   Touchdown Der Touchdown war Teil der Cambridge University Rules von 1863 (nicht in früheren Versionen) und der FA Rules in der Saison 1866/67. Die FA-Regeln übernahmen den Touchdown aus den Cambridge-Regeln, strichen ihn aber nach einem Jahr wieder. In den beiden Regelwerken wurde nur sehr kurz beschrieben, wann und wie …

Wie 1946 der Fußball organisiert wurde

Dieses Schriftstück habe ich im Stadtarchiv Bingen in der Sammlung zu Hassia Bingen gefunden. Es ist kein offizielles Schriftstück, sondern eine Abschrift auf sehr dünnem Papier, und erzählt, wie der Fußball 1946 im südwestlichen Deutschland (französisch besetzte Zone) organisiert wurde. Ich vermute, dass das Original auf französisch verfasst und dann von Personen übersetzt wurde. Die arbeiteten aber nicht als Übersetzer*in, aber waren des Französischen mächtig. So ist die Vorgabe zwar inhaltlich gut übersetzt, aber sie ist teils allgemeinsprachlich und in allzu langen Sätzen. Hinweis: Zur besseren Lesbarkeit habe ich offensichtliche Tippfehler ausgebessert und Abkürzungen aufgelöst.   Die Organisation der Fußball-Meisterschaft 1946/47 für die gesamt-französisch besetzte Zone   1. In der Zonenliga der französischen besetzten Zone sind 16 Vereine berechtigt, die in 2 Gruppen zu je 8 Vereinen aufgeteilt werden. Diese 16 Vereine werden nach dem Pokalsystem ermittelt und setzen sich aus je 4 Vereinen der Provinzen Südwürttemberg und Südbaden, sowie je 2 Vereine der Prov. Pfalz, Rheinhessen, Mittelrhein u. Saargebiet zusammen. Sie werden durch den Sportverwaltungsausschuß dieser Meisterschaftsrunde in 2 Gruppen zu je 8 Vereinen …

Female referee milestones – in men’s top football

What are the female referee milestones? That is the subject of this article. Miss Colomba from Brazil is considered to be the first female referee in the world to officiate both men’s and women’s matches. Read more about her. They were followed by: 1935: Edith Klinger She was active from 1935 to 1938 – also as founder of the 1. Damen-Fußball-Club Kolossal in Wien. (More about Edith Klinger at Ballesterer and Playing Pasts, including literature note.) 1967: Asaléa „Léa“ de Campos Fornero Medina (*1944 oder 1945), Brazil 1968: Drahşan Arda (*1940er), Turkey 1969: Sabine Asgodom (*1953), Germany 1970: Gloria Ramírez (*1953), Guatemala 1975: Munira Ramadan (*??) 1976: Wendy Toms (*1962), England 1978: Sonia Denoncourt (*1964), Canada 1978: Ghislaine Peron-Labbé (*1961), France   There are certainly still many female referees missing here. To complete the female referee milestones, I am grateful for supplements of female referees who completed their training in the 1960s and 1970s or even before. It is constantly updated – current status: December 1, 2022. Additions are always welcome per e-mail. ♥️🤝 Support me? …

All-female teams in men’s top football

All female teams refereeing men’s football. What a mixture in football, which is otherwise strictly separated into women’s football and men’s football. Female referees in professional men’s football have existed since the 1990s. At first, there were only a few, and they were only used occasionally. With the start of the new millennium, there were more and since 2019 the number has been increasing sharply in the world. The number of all female refereeing team also increased, especially in 2020. In fact, a fairly steady number of all female teams can be seen from the mid-2010s onwards. This overview gathers all female teams in continental competitions of men’s football as well as nationally in the respective first division. It is constantly updated – current status: December 27, 2022. Additions are always welcome per e-mail.   All Female Teams in men’s top football All Female Teams are a match official team with an female referee and two female assistant referee, supplemented, if possible, by a female 4th official. 2003 June 23, 2003, Brazil, Serie A: Referee: …

Tornetze

„Der war doch im Tor!“ Everton-Fan John Alexander Brodie echauffierte sich wohl zurecht, dass Accrington Stanleys Tor nicht gegeben wurde. Doch der Schuss war fest und der Ball war schnell über die Torauslinie als man schauen konnte. Ging er nun durchs Tor ins Aus oder daran vorbei?! Ein Fangnetz im Fußballtor! Brodie war auch Bauingenieur und hatte die Idee, ein Fangnetz für den Ball im Torbereich zuergänzen. Das Tornetz. Er entwickelte eine Lösung und ließ sie sich patentieren. Ein vorheriger Test bei einem Spiel im Stanley Park (Goodison Park und Anfield) verlief erfolgsversprechend. Und für Brodie dürfte sich die Erfindung mindestens finanziell sehr gelohnt haben. In den 1890ern wurden Tornetze obligatorisch Bereits im Januar 1891 gab es ein offizielles, großes Wettbewerbsspiel mit Tornetzen, nämlich zwischen Auswahlteams aus Nordengland und Südengland. Die Birmingham Post statierte damals: „There was no question about any of the goals scored, and the efficacy of the nets could not be judged.“ (Quelle: PunditArena) Und die Yorkshire Herald: „The goal net introduced by a Liverpool man were used and were considered by …

Kleidung und Equipment von Schiedsrichter*innen

Die Kleidung und das Equipment von Schiedsrichter*innen änderte sich über die Jahre. Eine einfache, knappe Zusammenstellung über die letzten Jahrzehnte. Das Hemd Wenn seine Farbe genannt wurde, war es weiß. Unterschiedlich war jedoch die empfohlene Form. Es wurde teils ein Sportlerhemd aus Jersey empfohlen, aber ebenso ein Schillerhemd. Das Sportlerhemd sollte einen weiten Umlegekragen aus einem Stück haben, der über den Rockkragen gelegt wurde. Die Jacke („Rock“) Es hatte eine dunkle Farbe und sollte aus leichtem Stoff sein. Meist wurde schwarz empfohlen, selten dunkelblau oder dunkelbraun. Er sollte gut erhalten und nicht ausgefranst sein – schließlich sollte der Schiedsrichter würdig erscheinen. Er sollte nicht aus glänzender Seide, „irgendwie modegefärbt“ sein oder keinen Sitz haben und am Köper herumhängen. Außerdem braucht eine Tasche für das Notizenheft. Die Hose Beim Thema Hosen gingen die Meinungen bei der Länge weit auseinander: sowohl lange, wie auch kurze oder Kniehosen wurden empfohlen. Gemeinsamkeit? Eine dunkle Farbe, passend zum übrigen Erscheinungsbild. Die Schuhe Es wurden Fußballschuhe mit Stollen empfohlen, aber nur selten getragen, da die Schuhe mit damals fest angebrachten Stollen …

Eine andere Variante des Elfmeterschießens

(Dieser Artikel ist die Wiedergabe eines längeren Twitter-Threads.) Dieser kurze Clip zeigt … ja, was? Trainingsszenen? Mitnichten. Es geht um die Ermittlung eines Siegers nach einem Unentschieden. Kleiner Thread zu dieser und weiteren Entscheidungsvarianten. Ich mag Touchdown/Rouge am liebsten. How MLS penalties were taken in the 90s… pic.twitter.com/Pnzuf0E3eI — 90s Football (@90sfootball) September 22, 2021 35-Yard-Shootout in 5 Sekunden “Am 27.06.1970 trafen sich 25 Männer […] [in] Inverness. Die Entscheidung, die sie an diesem Tag trafen, haben Millionen […] von Menschen […] in Angst und Schrecken versetzt.” So aufmerksamkeitsheischend begann ein Thread über die Einführung des Elfmeterschießens 1970. Und auch die Spielart im Clip ist ein Elfmeterschießen (KFPM). Diese Variante wurde von 1977 in der in der North American Soccer League eingeführt und bis zu deren Ende 1982 beibehalten. Die 1995 neugegründet Major League Soccer (MLS) übernahm die Variante bis 1999. Und wie ging’s? Ein*e Spieler*in stand 35 Yard (32 Meter) vor dem gegnerischen Tor und musste binnen fünf Sekunden den Ball in dieses Tor befördern. Eine weitere Schwierigkeit: Torhüter*innen durften dem Ball entgegengehen. Das sind …

Kick-In: Einschuss statt Einwurf?

Vor einer Weile schrieb mir @dbFCZ, der die Datenbank des FC Zürich betreut an. Samt einem fotografierten Spielbericht-Ausschnitt, in dem der Kick-In, der Einschuss, besprochen wird. (Der Einschuss ist das Pendant zum Einwurf, dem Thrown-In.) Wie so häufig in der Geschichte der Fußballregeln: So kurios der auch klingt: Es gab ihn schon mal und in diesem Fall sogar mal als Teil der Regeln. Der Kick-In in den alten Fußballregeln Vor 1863 waren sowohl Kick-In wie Einwurf Teil verschiedener Regeln   Von 1863-1886: Ja, Nein … Jein? Die (London) FA Rules und Sheffield FA Rules hatten alles. Während der Sheffield FC den Einwurf nutzte, schrieb die Sheffield FA den Kick-In in die Regeln. Bei der (London) FA war dagegen der Einwurf Teil der Regeln. Bis dann 1877 die Sheffield FA die FA Rules übernahm im Tausch gegen ein paar Sheffielder Regeln. So war es in der FA von 1877 bis 1886 möglich, zwischen einem Einwurf oder einem Kick-In zu wählen. Bis 1886, die Geburtsstunde des IFAB und der Laws of the Game, die für alle vier …

Karten für Teamoffizielle 2020/21

Karten für Teamoffizielle 2020/21 – Eine Übersicht über die Karten – Verwarnungen wie Platzverweise – von Teamoffiziellen in der 1. Bundesliga (m), der 2. Bundesliga (m) und DFB-Pokal (m) sowie in der Champions League (m) und der Europa League in der Saison 2020/21. Für den Frauenfußball gibt es leider keine Quellen, die die Infos weitergeben. Für die vergangene Saison siehe hier: Karten für Teamoffizielle 2019/20. ⚠️ Diese Übersicht ist eventuell nicht vollständig. Mangels verfügbarer Quellen seitens des DFB greife ich auf die Ticker des Kickers zu, um die Daten zu erheben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Quelle wirklich alle Karten für Teamoffizielle aufführt. 🙏 Danke an Deltratre, die mir die Daten bis einschließlich den 25. Spieltag zur Verfügung gestellt haben. • 1. Bundesliga (m) Stand: 34. Spieltag Rote Karten Keine. Gelb-rote Karten Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg, Sportdirektor): Für wiederholte Beschwerden in der 73. Minute während der Partie TSG Hoffenheim gegen VfL Wolfsburg (24. Spieltag). Gelbe Karten 2 Adi Hütter (Eintracht Frankfurt, Trainer): Für eine Beschwerde in der 89. Minuten während der Partie …

Fußball im Fernsehen – Die Geschichte

So, wie sich Fußball und das Medium Radio gegenseitig beflügelten, geschah es auch mit Fußball im Fernsehen. Sir Stanley Rous, späterer FIFA-Präsident, erkannte dann der Fußball im Fernsehen gezeigt werden muss, wenn er seine Popularität behalten soll. Was dagegen sprach? Nun, es gab viele Stimmen, dass die Fans wegen TV-Übertragungen nicht mehr ins Stadion kommen würden. Oder das Spiele falsch berichtet werden würden, weil auch Journalist*innen nicht mehr aus dem Stadion berichteten. Die Angst vor dem Unbekannten. In den 1930er Jahren gab zunächst nur wenige Übertragungen, nicht nur in Deutschland oder England und die Kommentatoren sprachen zunächst sehr gestelzt und formell und konnten die Spieler auf dem Feld kaum erkennen. Aber es besserte sich mit der Zeit. Denn Stanley Rous, damals FA Secretary bat 1937 zwei BBC-Kommentatoren, FA-Präsident Pickford einzuladen. Pickford war ein älterer Mann, der Fußball aus der Anfangszeit der FA kannte. Er sagte die prompt folgende Einladung zu und was nach seinem ersten Einsatz als Co-Kommentator sichtlich überrascht. Die beiden BBC-Herren seien echte Gentlemen gewesen, erzählte er Rous danach. Damit war der Durchbruch geschafft, Pickfords …

Wie die Einführung des Schiedsrichters die Regeln beeinflusste

Die Einführung des Video Assistant Referee hat ein die Spielregeln etwas beeinflusst. Nichts Neues, denn auch die Einführung des Referee auf dem Spielfeld (1891) hat zu neuen oder veränderten Regeln geführt. Kurz zu der Zeit vor 1891 Grundsätzlich einigten versuchten erst die Kapitäne, sich zu einigen. War das nicht möglich, riefen sie die beiden (parteiischen) Umpires an der Seitenlinie an. Kam es auch hier zu keiner Einigung, entschied der eine (unparteiische) Referee. Umpires und Referee waren aber immer seitlich des Feldes und reagierten lediglich auf eine Art Challenge. Erst 1888 trat der Schiedsrichter ab und an mal kurzzeitig ins Feld, denn da wurde der Schiedsrichterball eingeführt. Kommen wir zur Zeit von 1892 bis 1905: Hier gab es einige Änderungen und Neuerungen, die direkt oder indirekt mit der Einführung des Schiedsrichters zu tun haben. Ich liste sie einfach mal auf: Einfluss des Schiedsrichters auf die Fußballregeln Hier aufgeführt sind nicht nur die Regeländerungen, sondern auch die Diskussionen, die während der Jahreshauptversammlung (AGM) stattfanden. Beispielsweise gleich beim ersten Punkt, der Tatsachenentscheidung: Sie wurde nicht nach der Einführung …

laws of the game 2021/2022

Laws of the Game 2021/2022 and their historical development

Here they are, the new Laws of the Game 2021/2022. Well, they haven’t been published yet, but they have been approved. A short summary has already been released, however. The IFAB today announced its changes for the football rules for the coming season. The deadline for the Laws of the Game 2021/2022 is 1 July 2021 (not 1 June as in the previous years), but competitions already in progress will continue to be played according to the Laws of the Game 2020/21. This means that the European Championship (m) will also be played according to the current law.